FOLKE KÖBBERLING
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Folke Köbberling & Martin Kaltwasser
Blind Spot 2009

Fundholz  Reclaimed wood, miscellaneous material
je/each 90 x 80 x 210 cm
Radiator festival, Nottingham (UK

Reviews: Guardian, we make money not art
In der mit exzessiver Kameraüberwachung ausgestatteten Innenstadt Nottinghams er­mittelten wir anhand von Plänen, Fotodokumentation und eigenen Vermessungen die wenigen innerstädtischen Restbereiche, die nicht videoüberwacht sind. Diesen überwa­chungsfreien Bereichen gaben wir den Na­men »Blind Spot« (»Toter Winkel«). Die Blind Spots machten wir räumlich sichtbar, indem wir sie aus Abfallholz umbauten, das sich in der Umgebung ihres Auftauchens fand. Sie haben ungefähr das Volumen von Telefonzel­len und die Form verzerrter Pyramiden oder Trapeze. Sie standen der Bevölkerung rund um die Uhr offen und waren als Orte des frei­en Agierens (free reaction) deklariert. Neben der Nichtüberwachung verfügen Blind Spots auch über die Abwesenheit von Kommerz, Beschallung, Manipulation und Stress, also die neoliberalen Faktoren, für deren Durch­setzung Videoüberwachung flächendeckend eingerichtet wurde.
Blind Spot macht in der negativen Form diejenigen Qualitäten von Stadt sichtbar, die durch den Wahn der Neoliberalisierung der Innenstädte fast völlig verschwunden sind. Die Blind Spots zeigen die Reste von einst­maligem common space, also nicht zweckde­terminiertem barrierefreiem, öffentlichem Raum, der nun, im Jahr 2009, auf ein Mini­mum geschrumpft ist.

Using maps, available photo documentation, and the results from our own investigation, we researched the few locations in central Nottingham that were still unaffected by CCTV surveillance, and designated them as “blind spots.” We drew visual attention to these locations through the introduction of subtle spatial interventions using reclaimed reject wood found in the vicinity. They turned into distorted pyramids or trapezoids, roughly the size of a phone box. The walk-on sculptures were open to the public at all times, offering protection and room to act, free from observation and the exposure to advertising, muzak, and other manipulative or stress-inducing factors. These spaces represented the last vestiges of formerly universally accessible public space before it was restricted and refurbished for commercial purposes with improved disability access.
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