FOLKE KÖBBERLING
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Folke Köbberling & Martin Kaltwasser
Haltestelle/Stop 2009
Nibelungenbrücke, Linz (AT)
Gebrauchte Warteplatzüberdachung, Hinweisschilder, Fundholz
Used bus shelter, signposts, reclaimed timbers
500 x 1000 x 300 cm
Eine gebrauchte Warteplatzüberdachung der Lin­zer Verkehrsbetriebe haben wir am innerstädti­schen Kopf der Nibelungenbrücke aufstellen lassen und frei nach dem Vorbild alter osteuropäischer Bushaltestellen zu einem vielseitig verwendbaren Informationspavillon umgebaut. Im Pavillon wird ganzjährig das Projekt »52 Wege« vorgestellt, in dem jede Woche eine von 52 aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangenen Ideen präsentiert wird, die Welt zu verbessern. Der Pavillon hat Berei­che, die die Linzer Bevölkerung als frei verfügbare Informationsbörse und Zettelwand nutzen kann. Es gibt in Osteuropa noch ehemalige Bushalte­stellen aus sozialistischer Zeit, die lange als Pinn­wand und informelle Informationsbörse fungier­ten. Mittlerweile ist aber diese Nebenfunktion im Aussterben begriffen, da Bushaltestellen als Teil des privatisierten Stadtmarketings neoliberalen Grundsätzen unterliegen, die niemanden mehr an urbaner visueller Kommunikation teilhaben lassen sollen, der nicht dafür zahlt. Jede Grenzüberschrei­tung informeller Art, die Haltestellen unterhaltsa­mer macht, wird umgehend von 24­h­-Sauberkeits­firmen entfernt. Die Haltestelle in Linz steht an einem der pro­minentesten innerstädtischen 1A­-Standorte, dort, wo Werbung am meisten Geld einbringen würde. Mit der Haltestelle setzen wir der freien, wilden, in­formellen urbanen visuellen Kommunikation ein 52 Wochen währendes Denkmal.
A disused bus shelter from Linz Transport was put up at one of the busy bridge heads of Nibelungenbrücke. Inspired by east European models, we turned the shelter into an informal billboard to advertise the project 52 Ways to Change the World.
This introduced winning ideas on how to make the world a better place, drawn from an international competition. The shelter also provided extra space for the general public in Linz to post their own messages and use the shelter as an information exchange. In Eastern Europe, bus shelters often served as informal information exchanges during socialist times, a function that is now disappearing. This is due to the fact that bus shelters have become an integral part of privatized city marketing efforts, barring anyone who is not paying from using potential urban public visual communications platforms. Any informal transgression that makes bus shelters less dreary is removed within twenty-four hours. The location for our shelter was one of the most prominent A1 positions in Linz, where advertising would be most lucrative. With this shelter we were paying tribute to unfettered informal urban com-munication for fifty-two weeks.