Concrete Cuisine – studio for metropolitan cooking 1999 Concrete cuisine ist ein Projekt, daß meinen Gästen ein temporäres Forum bietet, in der sie als "Köche" auftreten, um ihre Ansichten und ihr spezifisches Verhältnis zum Zustand und zur Entwicklung Berlins materiell zum Ausdruck zu bringen. Das Zubereiten mündet in unterschiedlichsten Ausdrucksformen. So kann der Prozeß durchaus vom eigentlichen Kochen abweichen, es können alle denkbaren Materialien verwendet werden: Echte Baumaterialen, Bastelmaterial, verschiedenste Medien, Texte, Ideen, usw. Daraus hervorgehen kann eine Beschreibung, eine Performance, eine Satire, ein Verbesserungsvorschlag, ein Gericht oder eine ungewohnte Nahrung für Stadtbewohner- also eine Stellungnahme, die über die üblichen bekannten Formen von Kritik hinausreicht. Ein Teil der Aktionen wurde live vor Publikum vorgeführt, während die anderen auf Video aufgezeichnet wurden.
Sofie Hüsler "Arkadien"
Sofie Hüsler, in der Rolle einer
Gemischtwarenladenver–käuferin. In ihrer Existenz durch das unaufhaltsame Heranrücken eines kolossalen Einkaufszentrums
bedroht, kämpft sie mit allen rhetorischen und kulinarischen Mitteln dagegen an.
Benjamin Foerster-Baldenius "Jetset" In der Rolle eines Stararchitekten erläutert
uns Benjamin Foerster-Baldenius
Aufgaben, Pflichten, Träume und Visionen, die sein Beruf bzw. seine
Berufung
mit sich bringen.
Carola Grimm "In Gedenken an 166 Jahre Berliner Volksküchen"
Carola Grimm kocht 1999 eine Instant-Tütensuppe
nach der anderen. Sie tut dies
in Gedenken an 166 Jahre Berliner Volksküchen.
Jesko Fezer "Fünfzig" Jesko Fezer erläutert anhand der
Casa Marlaparte, die dem Architekten
Liberio zugeschrieben wird, die Entwicklung des "Razionalismo" zu einer
faschistischen Ausprägung moderner Architektur in Italien (1928-1943).
Die darin auftauchende Möglichkeit zur Dekonstruktion des Architektenmythos
könnte emanzipativer Ansatz einer konkreten Küche sein.
Martin Kaltwasser "Aktionismus" Eine kurze Vorführung von verschiedenen
Instrumenten, mit denen man den
Stadtraum und das öffentliche Leben nachhaltig beeinflußen kann.
Steffen Schindler & Cornelia Gutschke "Eispalast" Aus 10 Litern gefrorenem Speiseeis wird
das Berliner Stadtschloß nachgebaut.
Durch die Hitze der Studioscheinwerfer zerrinnt das Stadtschloß unter
den Händen
seiner Macher und Gäste.
Uli Krauss "Citytopf" Ulrich Krauss kocht einen Citytopf
aus 100 Zutaten.
Mariele Bergmann "Bauplätzchen"
Mariele Bergmann demonstriert anhand
von geschmolzenen Schokoladenhäuschen das,
was man unter "Gentrification", bzw. der Neuverteilung und der
Umverteilung von
städtischen Grundstücken versteht" Bauplätzchen in der
concrete cuisine gekocht.