Werdplatzpalais 2007 Holzlatten, Dachpappe, Fundmaterialien Battens, sheet roofing, miscellaneous reclaimed material 600 x 1200 x 390 cm Werdplatz, Zürich (CH)
Im
Zürcher Stadtgebiet gesammelte Umsonstmaterialien dienten als
Materialien für das Werdplatzpalais. Standort war der innerstädtische
Werdplatz unweit der Zürcher Börse. Mit der Formensprache des Pavillons
nahmen wir direkten Bezug auf die Umgebung. Weite Teile der
architektonischen Gestaltung wurden erst während des ergebnisoffenen
zweiwöchigen Bauprozesses situationsbezogen festgelegt und hergestellt.
Der Pavillon begleitete schließlich die vorhandenen Fußwege, bot viele
Sitzmöglichkeiten im Außenbereich und bildete ein Gegenüber zur
Freiluftmöblierung des Restaurants Cooperativo sowie zur einzigen
Sitzbank auf dem Platz. Mit weit auskragenden Vordächern und Sitzbänken
erstreckte sich das Palais in den öffentlichen Raum, richtete den Platz
sogar neu aus und bildete temporär eine für alle Bevölkerungsschichten
offene Anlaufstelle. Die verwendeten, teilweise historischen
Bauelemente, die wir zum Bau geschenkt bekommen hatten, machten den
Pavillon zu einem skulpturalen soziografischen Porträt der Stadt Zürich.
Das Palais war Teil und Veranstaltungsort der Ausstellung »Work to do –
Selbstorganisation in prekären Arbeitsbedingungen« der Shedhalle. Es
diente als Kino, Vortragssaal, Galerie und temporäre Suppenküche für
Arme. Aufgrund einer nur dreimonatigen Genehmigung musste das
Werdplatzpalais nach einem Vierteljahr wieder abgebaut werden.
Discarded
material picked up from the streets of Zurich was used in the
construction of Werdplatzpalais, on Werdplatz near the Stock Exchange in
central Zurich. The design of the Palais is site-specific, in alignment
with existing pedestrian paths, with lots of public outdoor seating to
supplement the only available public bench, and facing that of the
Cooperativo restaurant. With its wide roof overhang the Palais became a
distinctive feature and a popular meeting place in this square. The
reclaimed and often historic building materials turned into a
sculptural, sociographic reflection of the city of Zurich. The Palais
served both as a contribution and as a venue for this exhibition
project. It became a cinema, lecture hall, gallery, and accommodated a
soup kitchen for the needy. The temporary building permit elapsed after
three months and the pavilion was dismantled.